Geschichte


Was verbirgt sich hinter dem Begriff: Hauptgruppe Waldviertel?

Schon kurz nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gingen einige beherzte Funktionäre daran, den Fußball in Niederösterreich wieder aufleben zu lassen und in unserem Bundesland wieder Verbandsstrukturen aufzubauen und einzuführen.

Bereits am 6.August 1945 konstituierte sich der Niederösterreichische Fußballverband in seiner ersten Generalversammlung.

Zu einer Zeit wo es noch kein funktionierendes Telefonnetz gab und die Entwicklung von Handy oder Internet noch vierzig Jahre entfernt war, dienten der persönliche Kontakt und die Korrespondenz per Post als Hauptkommunikationsmittel.

Da der Niederösterreichische Fußballverband ein großes Gebiet umfasst, wurden zwecks Weitergabe wichtiger Bestimmungen und Vorschriften, die Hauptgruppen geschaffen um das Verbandsgebiet in kleinere Einheiten zu gliedern, in denen wieder Funktionäre als Bindeglied zwischen dem Verband und den Vereinen an der Basis in den Regionen installiert wurden.

Im August 1946 wurden die Vereine erstmals den neugeschaffenen Hauptgruppen Nord, West und Süd zugeteilt.

Die erste Einteilung führte dazu, dass die Waldviertler Vereine dem Norden zugeteilt wurden – die Hauptgruppe erstreckte sich demnach vom nördlichen Waldviertel , über das Kamptal nach Langenlois und dann nördlich der Donau bis Wien.

Flächenmäßig ähnlich groß war ursprünglich die HG West konzipiert.

Sie umfasste das gesamte Mostviertel, die Wachau, sowie das Gebiet von Krems ostwärts – südlich der Donau.

Also von St.Valentin im Westen bis Pressbaum und Kierling.

Die Hauptgruppe Süd beinhaltete den Osten (südlich der Donau) sowie den Bereich südlich von Wien bis zur steirischen Grenze.

Unmittelbar nach dem Krieg hatte sich bereits die Gruppe Waldviertel konstituiert und Fritz Mann wurde zum ersten Gruppenobmann bestellt.

Er war in den ersten Jahren der Mister Fußball im Waldviertel, bekleidete er doch neben dem Gruppenobmann noch die Ämter als Jugendreferent des Waldviertels sowie als Klassenobmann der 1. und 2.Klasse Waldviertel.

Außerdem war er auch Gruppenobmann der Gruppe Nordwest, die bereits vor der Erhebung zur Hauptgruppe eng mit der Gruppe Waldviertel zusammenarbeitete und als ein gemeinsamer Bereich auftrat.

Das Problem des Waldviertels Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts – welches letztendlich bis heute nachwirkt - bestand zu der Zeit darin, dass die Vereine nur in einem sehr begrenzten Gebiet – hauptsächlich in den Bezirken Gmünd und Waidhofen/Thaya – beheimatet waren.

Diese Fläche lässt sich folgender Weise im Uhrzeigersinn umreißen: Gmünd, Nagelberg, Brand, Litschau, Kautzen, Raabs, Göpfritz, Allentsteig, Zwettl, Groß Gerungs, Karlstift, Großpertholz.

Es gab zwar noch weitere Waldviertler Vereine wie Gutenbrunn (vor dem Krieg dem oberen Waldviertel zugeteilt, dann immer wieder zwischen der Wachau und dem Westen hin- und hergeschoben, Ottenschlag ( in der Saison 1951/52 nach einem halben Jahr Meisterschaftsteilnahme in der 2.Klasse Wachau aus dem Verband ausgeschlossen) und Gföhl (immer wieder in einzelnen Saisonen dem Waldviertel zugeteilt) .

Da aber südlich der Bezirkshauptstadt Zwettl bis zu diesen genannten Orten, bis in die 1970er Jahre keine Fußballvereine existierten die am Spielbetrieb des Niederösterreichischen Fußballverband teilnahmen und quasi ein weißer Fleck auf der Fußballlandkarte des Waldviertels bestand, wurde also nur der Norden des Waldviertels fußballerisch wahrgenommen und als Gruppe anerkannt.


Bereits im Herbst 1946 wurde die Gruppe Nordwest gebildet.

Obwohl die Vereine unserer Region formell den Hauptgruppen Nord und West angehörten , wurde diese Untergruppe aus den Klubs der Nordwest und Waldviertler Ligen gebildet.

Die enorme Fläche der Hauptgruppe West, und die gute Zusammenarbeit der Gruppen Waldviertel und Nordwest führten dazu, dass im Februar 1953 der Beschluss gefasst wurde, an die Generalversammlung den Antrag einzubringen, die Gruppe Nordwest unter Eingliederung der Gruppe Waldviertel zur Hauptgruppe zu erheben.

Der Antrag der Gruppe Nordwest zwecks Anerkennung als „Hauptgruppe Nordwest“ im Wortlaut:

„Die Gruppe Nordwest mit seinen über 60 Vereinen ersucht die Generalversammlung, dieselbe als Hauptgruppe anzuerkennen und ihr alle jene Rechte zuzubilligen, die den anderen drei Hauptgruppen zustehen. Die notwendigen Satzungsänderungen wolle die Generalversammlung ebenfalls beschließen.“

Dieser Antrag wurde schließlich auch angenommen und so gab es ab 1953 eine vierte Hauptgruppe.

Im Osten unseres Bundeslandes gab es daraufhin Bestrebungen , ebenfalls eine eigene Hauptgruppe Ost zu fordern.

Auch im Waldviertel kamen bereits kurz danach diesbezügliche Tendenzen auf, sich vom Nordwesten zu trennen und so wurden in der außerordentlichen Generalversammlung am 30.7.1955 die zwei neuen Hauptgruppen Waldviertel und Süd-Ost beschlossen.

Somit ist der 30.7.1955, als aus der Gruppe Waldviertel – als Teil der HG Nordwest – eine eigene Hauptgruppe wurde, als Gründungstag der Hauptgruppe Waldviertel anzusehen.

Seither haben viele ehrenamtliche Funktionäre versucht, für die Vereine optimale Bedingungen zu schaffen um einen ordentlichen Spielbetrieb abzuwickeln.

Dazu wurden verschiedene Referate geschaffen wo alle Bereiche des Fußballsports abgedeckt werden und diese mit engagierten Leuten besetzt.

Um einen derart umfangreichen Spielbetrieb reibungslos über die Bühne zu bringen, bedarf es einer großen Zahl an Fußballbegeisterten, die in Ihrer Freizeit unbezahlt das Gesamtwerk Niederösterreichischer Fußballverband am Laufen halten.

In der Rubrik Hauptgruppe Waldviertel – Funktionäre, unserer neugestalteten Homepage werden jene Personen vor den Vorhang gebeten, die ansonsten meist im Hintergrund dafür sorgen, dass unzählige Spieler, Tag für Tag ihren Lieblingssport ausüben können.

Da besonders junge und noch aktive Spieler oft keine Vorstellung haben, was erforderlich ist um letztendlich ihr Hobby in geordneten Bahnen ausüben zu können, möchten wir mit dieser neugeschaffenen Homepage auch einen Einblick geben, wofür der Begriff Hauptgruppe steht und was sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt.

Die Statuten und Bestimmungen wonach unser Sport ausgeübt wird, müssen verlautbart werden.

Es müssen die Spieltermine sowohl im Nachwuchs als auch bei den Erwachsenen festgesetzt, koordiniert und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Die einzelnen Vereine werden wieder in Gruppen zusammengefasst – den Ligen und Klassen, denen auch wieder ein Obmann vorsteht.

Für den Nachwuchs- Schul- und Frauenfußball sind verantwortungsvolle Funktionäre von Nöten.

Der Spielbetrieb und die Organisation verursachen auch Kosten – um die Finanzen in Ordnung zu halten gibt es Kassiere und Prüforgane die den sorgsamen Umgang damit, kontrollieren.

Was täte der Fußball ohne Schiedsrichter – auch dafür gibt es verantwortliche Funktionäre und wenn einmal Disziplinlosigkeiten auftreten, so hat man sich vor dem Strafausschuss zu verantworten.

Für all diese Bereiche sind Personen mit großem Idealismus und Liebe zu unserem Sport notwendig!

Mein Dank gilt allen diesen im positivsten Sinne „Fußballverrückten“, die mich in meinem Amt als Obmann der Hauptgruppe Waldviertel, großartig unterstützen und dazu beitragen, dass wir in unserer Region, die mit vielen Hindernissen zu kämpfen hat,

Bedingungen schaffen können, um das Leben im Waldviertel, mit einem tollen Freizeitangebot für jung und alt sowie gesellschaftlichem Zusammensein, noch eine Spur zu verbessern!

Werner Vogl
Hauptgruppenobmann der Fußball Hauptgruppe Waldviertel

HG Waldviertel
Hauptgruppe Waldviertel - Hauptgruppenobmänner - von links (2015 - 2016) Franz Glaser (Groß Dietmanns) (seit 2016) Werner Vogl (Krems / Groß Gerungs) (2008 - 2012) Reinhard Litschauer (Waidhofen/Thaya) (2000 - 2008) Johann Nöbauer (Heidenreichstein) (2012 - 2015) Josef Zlabinger (Zwettl)
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